Dresden-Dakar-Banjul-Challenge

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Projekte und Versteigerung

Samstagmorgen war Treffpunkt 11 Uhr im DBO-Gelände zur Besichtigung einiger Projekte, die etwas weiter entfernt waren. Erster Anlaufpunkt war die Kompostanlage in Tambana. Müll ist ein echtes Problem in den meisten afrikanischen Staaten. Während in Mauretanien der Müll einfach vor die Stadt geschafft oder einfach so auf die Straße entsorgt wird, wird er in Gambia wenigstens gesammelt und größtenteils verbrannt. Der Großteil an Müll bilden verderbliche Abfälle. Von Recycling ist jedoch keine Rede. Ein weiteres Problem ist, dass gute Erde in Gambia rar ist und Landwirtschaft mit Einsatz von sehr viel Chemie betrieben wird. Getreu dem Motto solange es wächst, ist alles gut. Aus diesen beiden Problemen ist die dann die Idee einer Kompostanlage entstanden. Die DBO sammelt viel Müll ein und bringt es nach Tambana um ihn zu kompostieren. Bei diesen Temperaturen und mit der richtigen Technik lassen sich so innerhalb von ca. anderthalb Monaten tonnenweise Müll wiederverwenden. Die gewonne Erde wird abgefüllt und verkauft, selbst genutzt um nach deutschen Standards anzubauen und teilweise verschenkt um Kleinstlandwirten das Konzept beizubringen bzw. über die heimische Landwirtschaft zu lernen.

Die etwas abenteuerliche Fahrt zur Kompostanlage, denn eine wirkliche Straße gibt es nicht.
Heinz und Aaron von der DBO (braune T-Shirts) stellen das Projekt vor. Im Hintergrund werden kartoffelähnliche Nutzpflanzen nach deutschen Standards angebaut.
Die Kompostberge – es wird auf Plastikfolien zur Abdeckung verzichtet, dafür werden Palmenwedel benutzt.

Aus diversen Gründen entschieden wir uns nach dieser Besichtigung die Heimreise anzutreten während Besichtungstour fortgesetzt wurde. Zuerst zur Kranken- und Aufklärungsstation Kundembo, wo die Aufklärung über Verhütung, Geschlechtskrankheiten, Beschneidung, Gesundheit, Hygiene und Impfungen im Vordergrund stehen. Viele Themen werden in Schulen nicht angesprochen. Außerdem werden hier auch Patienten bzgl. Malaria, Syphilis, Erkältungen etc. behandelt für viel weniger Geld oder teilweise kostenfrei als es beim Arzt der Fall wäre. Die letzte Station war die Schule Kobisala. Hier erweiterte die DBO über die Jahre den einen Schulraum um 14 weitere und kann so mittlerweile Unterricht bis zur 8. Klasse anbieten. Perspektivisch soll es bis zur 12. Klasse gehen. Bis jetzt musste noch kein Kind seit Übernahme die Schule aus finanziellen Gründen vorzeitig verlassen, denn auch hier wurde kräftig unterstützt.
Weitere Projekte werden am Montag besichtigt.
Die Mittel für all die Maßnahmen werden durch Spenden und Zusammenarbeit mit Firmen und Projekten aufgebracht. Ein großer Teil ist natürlich auch der Erlös der Versteigerung unserer Fahrzeuge. Diese fand am Sonntagmittag im Independence Stadium statt. Gegen halb 10 fuhren alle im Stadion ein und die Autos konnten zunächst von potenziellen Käufern begutachtet werden. Eine Stunde später begann die Versteigerung. Ein Auto nach dem anderen wurde vorgefahren und kam unter den Hammer. Am späten Nachmittag waren alle Autos verkauft und die Pflichanzahlungen geleistet. Gesamt hat die Novemberrallye 2019 einen Rekorderlös von 113.000 Euro erzielt. Das sind rund 6.374.000 Dalasi. Daher auch nur die Anzahlungen, so viel Bargeld auf einem Schlag wäre schwer zu handhaben. Der größte Dalasischein ist der Zweihunderter (ca. 4 Euro). Wir können also zufrieden sein, auch wenn der Abschied unserer treuen Begleiter doch recht schwer fiel.

Die Versteigerung kann beginnen.
Ein letztes Bild bevor unser Auto unter den Hammer kommt.
Ein Bild mit der neuen Besitzerin. 190.000 Dalasi hat er eingebracht.

Und jetzt noch etwas für die Zahlenliebhaber. Unser abgeklebtes Dachfenster diente zur Verfolgung der zurückgelegten Strecke. Wir haben bis zur Versteigerung 7.634 km zurückgelegt und den höchsten Punkt auf 2.120 Höhenmeter erreicht.

Die immer krakeliger werdende Schrift ist auf die dort jeweiligen Straßenverhältnisse zurückzuführen. 🙂

Wiedersehen mit alten Bekannten

Am Freitag ging es aufgrund des letzten Tages zu einer humanen Zeit gegen 11 Uhr los. Treffpunkt DBO Gelände zum Briefing und Ausräumen der Autos. Man glaubt gar nicht wie viel in die Autos passt. Manche Sachen hatte man das letzte Mal in Deutschland zum Beladen in der Hand. Doch zum Glück findet hier noch alles eine Verwendung. Werkzeug und Autoteile gehen direkt in die Kfz-Werkstatt der DBO, Bettwäsche und -bezüge finden sicherlich auch Abnehmer und Konserven oder andere Dauerlebensmittel sowieso. Auch die zahlreichen Holzeinbauten werden wiederverwendet.
Auf dem Weg zum DBO-Gelände hatten wir noch ein Wiedersehen. Vor ziemlich genau zwei Jahren verabschiedeten wir uns von unserem Otto ohne die Hoffnung ihn noch einmal zu sehen. Doch da stand er plötzlich am Straßenrand. Sagen wir mal so, er hat schon besser ausgesehen, aber er fährt noch, die Ladefläche wurde mit einigen Sitzreihen bestückt und Fenster hat er auch bekommen. Nur die Bremsen wollen zur Zeit laut dem jetzigen Halter nicht mehr so richtig, aber die liese er wohl reparieren. An dieser Stelle sei gesagt, der Verkehr im Allgemeinen und die Straßenverhältnisse vor allem die Nebenstraßen hier sind für deutsche Verhältnisse eine Katastrophe. Autos sind Gebrauchsgegenstände und sind teilweise die einzige Einnahmequelle für ganze Familien. Auch wir mussten uns das immer wieder einreden, denn ein Auto was ständig in der Werkstatt steht rollt nicht und bringt so auch kein Geld ein.

Den Rest des Tages verbrachten wir mit anderen Teams an Strand und Pool um noch ein wenig Sonne und vor allem Wärme zu tanken in Vorbereitung auf die Heimreise. Abendbrot gab es in einem Lokal auf der Straße zu unserem Hotel und ein paar Abschlussbiere in einer Bar um die Ecke.

P.S.: Ab und an findet man auch solche Kuriositäten beim Autohändler am Straßenrand. Wie der hierhergekommen ist, hier bei den nichtgeteerten Seitenstraßen überleben oder welchen Nutzen bringen soll wissen wir aber auch nicht.

Von Mauretanien über Senegal nach Gambia

Zu allererst sei gesagt: Wir sind gesund und munter in Gambia angekommen!!!

Doch alles der Reihe nach, wir gehen noch einmal drei Tage (gefühlte Wochen) zurück nach Nouakchott, Mauretanien. Hier traf sich der komplette Tross am Dienstagmorgen zur Weiterfahrt in den Senegal.

Alltäglicher Verkehr in Nouakchott, Mauretanien
Lange nichts und dann ab und zu mal ein Dorf auf der Fahrt nach Senegal

Der Weg führte später über den Damm im Nationalpark durch tiefe Fahrrinnen und noch tiefere Schlaglöcher. Pumbaas wurden wieder gesichtet, doch singen wollten sie auch diesmal nicht mit.

Tatsächlich einer der besseren Abschnitte auf dem Damm.
„Er war ein kleines Schwein!“ – Sie verpassten jedoch ihren Einsatz.

Die Ausreise aus Mauretanien verlief problemlos und viel schneller als die Einreise. An der Grenzkontrolle vom Senegal wurden wir von einem Empfangskomittee begrüßt mit Musikern, einer Tänzerin und vielen Kindern, die Trophäen (Stifte, Plüschtiere etc.) sammelten. Nachdem alle Pässe abgestempelt waren ging es weiter nach St. Louis. Ab der Grenze mussten wir im Zollkonvoi fahren, was in den Städten schon mal recht schwierig werden konnte. Im Hotel/Campingplatz in St. Louis angekommen, verarbeiteten wir unsere restlichen Vorräte, unser letztes selbstgekochte Abendbrot.
Mittwoch war ein Ruhetag, hierfür haben wir uns mit anderen Teams zusammengetan und sind mit dem Taxi ins Zentrum St. Louis gefahren. Unsere Autos durften aufgrund von Zollbestimmungen nicht das Hotelgelände verlassen.
St. Louis hat zwei Inseln, die Nord- und die Südinsel. Auf der Nordinsel konnte man den europäischen Einfluss nicht übersehen, leider verfallen die meisten der kolonialen Häuser nach und nach.

Beispiel des Erhalts und des Verfalls auf der Nordinsel.
Ufer am Senegalfluss

Auf der Südinsel hingegen finanziert Fischen den Lebensunterhalt. Am Ufer stehen hunderte buntgeschmückte Boote mit Flaggen verschiedenster Art, auch welche, die man nicht erwarten würde wie z. B. die Flagge der DDR und die Reichsflagge.

Blick auf die Südinsel
Hunderte Fischerboote
Das Leben spielt sich direkt hinter den Fischerbooten am Fluss ab.
Tanken etwas anders, von oben.
Friedhof auf der Südinsel. Die meisten Gräber sind mit Fischernetzen überspannt.

Nach einem anstrengenden, staubigen und heißen Tag in der Altstadt, ließen wir den Abend auf dem Campingplatz zeitig ausklingen.
Denn am Donnerstag ging es bereits 6 Uhr morgens los. Noch im Dunkeln verließen wir den Campingplatz inklusive Einsandungen und bei uns einem kaputten Seitenspiegel. Doch es war alles wieder hinzubiegen selbst die Elektronik funktioniert noch mit etwas manueller Unterstützung.
Die letzte Etappe war hart. Es sind zwar nur 600 km, aber gebraucht haben wir 13,5 Stunden. Die Fahrt durch Senegal war hauptsächlich über gute Teerstraßen und rund 30 km über eine sandige Piste.

Nach oben sind keine Grenzen gesetzt und gehört zur Tagesordnung.

Die Sonne drückt und die Durchfahrten von Städten sind im Tross immer eine Herausforderung. Vor allem Kaolak hatte es in sich, sodass ein Team auch kurzzeitig verloren gegangen ist.

Eingang zu einer Stadt, im Hintergrund (roter Lieferwagen) wird bereits die Richtung für alle angegeben, danach ist der Verkehr ähnlich wie in Nouakchott – eben afrikanisch.

Die Ausreise aus Senegal verlief trotz biometrischer Erfassung jedes Einzelnen sehe zügig. Hier wurden wir bereits von Mitgliedern der DBO abgeholt, die unsere Pässe danach zu den Einreisebeamten Gambias brachten. D.h. wir durften ohne großen Aufenthalt direkt weiterfahren. Geschafft, wir sind in Gambia. Die Fährübersetzung über den Gambia River fiel diesmal weg (das letzte Mal hat diese gut 5 Stunden in Anspruch genommen), denn die Brücke wurde fertiggestellt und wir durften dank gezahlter Brückenmaut passieren.

Die Brücke über den Gambia River.

Da wir dadurch noch weit vor Einbruch der Dunkelheit durch Gambia fuhren begrüßten uns links und rechts die Einheimischen, winkten und jubelten. Gegen 19.30 Uhr erreichten wir dann endlich das Ziel: Die Blue Kitchen, das DBO-eigene Restaurant, welches Köche und Kellner ausbildet und nach uns bekannten Standards arbeitet. Für alle gab es Spaghetti Bolognese bis zum Umfallen, was dann für die meisten auch der Fall war nachdem wir uns auflösten und jeder in seine Unterkunft ist.

Wir melden uns wieder zurück

Viele Grüße aus Nouakchott. Wir sind aus der Wüste zurück und uns geht es gut. Heute, Montag, ist Ruhetag und wir nutzten ihn zum Baden, kleineren Einkäufen und Besichtigen der Stadt.
Doch gehen wir noch einmal zurück. Wie angekündigt ging es am Mittwoch gegen 11 Uhr los Richtung marokkanische Grenze. Ab da war Warten angesagt. Die Ausreise aus Marokko verlief ohne Probleme. Einige mussten mit ihren Fahrzeugen durch einen Scanner zum Durchleuchten fahren, aber es ging relativ zügig voran. Die eigentliche Ausreise erfolgte dann durch Passieren des ca. 2 km langen Niemandslandes zur Grenze Mauretaniens. Hier wurden alle Fahrzeuge ab- und wir in Reihe aufgestellt zur Visumserstellung. Da diesmal viele „Wiederholungstäter“ dabei waren und noch ein Visum vom letzten Mal hatten, musste nur ein neues ausgedruckt werden ohne erneute Abgabe von Fingerabdrücken und Fotos. Daher kamen wir auch hier schnell voran.

Autofriedhof im Niemandsland

Gegen späten Nachmittag konnten wir dann weiter zur „versteckten Düne“ um hier unser Nachtlager aufzuschlagen, Wüstenguides, Armeebegleitung und der ersehnte Sternenhimmel ohne Lichtsmog inklusive. Am nächsten Morgen ging es noch ein paar Kilometer auf der Straße weiter bis wir dann plötzlich einmal rechts ins Nichts abbogen. Von da an wurde es sandig unter den Rädern, die einiges an Luft lassen mussten um im Sand besser voran zu kommen. Diesen und die folgenden zwei Tage ging es quer über Sanddünen, lange karge Sandplateaus und, wer hätte es gedacht, noch mehr Sand. Eine beeindruckende Tour.

Spielen auf der Düne

Einsanden stand an der Tagesordnung, doch mit gemeinsamer Muskelkraft war jedes Fahrzeug auch schnell wieder herausgezogen bzw. herausgeschoben. Die ein oder andere Reparatur war natürlich auch vonnöten, denn es kann schon einmal etwas kaputt gehen. Die Reparaturen reichten von Kleben einer Ölwanne bis hin zur Installation eines modellfremden Kühlers à la Mad Max.

So wird die Wüste schnell zur Werkstatt.
Opel Astra mit Ducato Kühler

Am Samstag begegneten wir wieder den ersten Menschen in einem kleinen Fischerdorf.

Bank im Fischerdorf

Ebbe hatte eingesetzt und der Wind stand günstig, wodurch wir auf den Strand fahren konnten. Doch die Ebbe hält nicht ewig an, daher schlugen wir nachmittags bereits das Nachtlager direkt hinter der Wassergrenze auf und verbrachten einen wunderschönen Tag am Strand ganz unter uns mit Baden, Angeln, Sonnen und Fußballspielen mit der Armee.

Pünktlich mit Einsetzen der Ebbe am nächsten Tag gegen 11 Uhr ging es weiter Richtung Nouakchott.

Wir verabschieden uns für ein paar Tage

Es ist soweit. Gestern sind wir von Dakhla über den Wendekreis des Krebses zum Rasthof Barbas kurz vor der mauretanischen Grenze gefahren. Davor haben wir in Dakhla noch einmal unsere Wasser- und Dieselvorräte aufgefüllt und alles soweit wüstenfertig gemacht. Bei Barbas angekommen nahmen wir uns ein Zimmer aber nur zur Badnutzung, geschlafen haben wir trotzdem in unseren Autos. Morgen, wir glauben es ist Mittwoch um 11 Uhr geht es los. Demzufolge sind wir am Sonntag, spätestens Montag aus der Wüste und in Nouakchott. Da melden wir uns dann wieder.

Immer wieder Ärger mit LiMa

Anstatt von Glockengeläut zum Sonntagmorgen hörten wir erneut den Muezzin durchs Dorf hallen. Also fertig machen und los. Diesmal ohne Frühstück, denn das war mit Meerblick kurz vor Mirleft geplant. Außer ein paar Katzen, war dort auch nichts los und wir konnten unser Frühstück in absoluter Stille genießen.

Nach dem Frühstück ging es weiter Richtung Westsahara. Leider ging kurz vor unserem nächsten Besichtigungspunkt die noch von der letzten Rallye gefürchtete Batteriekontrollleuchte im T4 Bus an und der Drehzahlmesser versagte die Arbeit. Am Loch angekommen stand schnell fest, dass etwas nicht stimmte und es sich wahrscheinlich um die Lichtmaschine handelt.

Das Loch…
…und wir daneben.

Doch dort konnten wir nichts ausrichten, also weiter, sodass wir noch im Hellen im Beduinencamp anzukommen. Dort versuchten wir einige Dinge selbst (ja, wir prüften auch den Erregerstrom!) und bekamen Hilfe von anderen Teams. Unglücklicherweise stellte sich heraus, dass die Lichtmaschine kaputt ist und wir erstmal nichts tun können außer Batterien immer wieder auszutauschen und zu hoffen, dass wir eine Werkstatt finden, die uns helfen kann. Dies könnte sich jedoch als schwierig gestalten, denn Montag ist Unabhängigkeitstag und damit Feiertag in Marokko. Unabhängig davon konnten wir das Menü mit Kamelfleisch im Beduinencamp trotzdem genießen und schauen was der nächste Tag bringt.

Die Umgebung wird karger.
Und die treffen wir immer häufiger in freier Wildbahn und auf dem Teller.

Der Montag begann mit einer Salzwasserdusche für uns und regem Batterietausch für den Bus. Nachdem unser Auto wieder ohne Starthilfe ansprang, führte uns Falk vom Orgateam nach Laâyoune zu einer bekannten Werkstatt. Doch leider hatte diese aufgrund des Feiertags geschlossen. Die Nachbarn schickten uns aber die Straße hinunter zu einer anderen Werkstatt. Nach weiterem Durchgefrage erreichten wir besagte Werkstatt, sie hatte geöffnet und schien sogar auf Lichtmaschinen spezialisiert zu sein.
Innerhalb von fünf Minuten war dann auch unsere ausgebaut und halb auseinandergenommen. Jegliche einzelnen Teile der LiMa wurden ersetzt und alles wieder zusammengesetzt. Der Einbau erfolgte ebenso schnell inklusive eines provisorischen Schutzes, der verhindern sollte, dass erneut Kraftstoff auf den Generator trifft. Getreu dem Motto „kleiner Finger, ganze Hand“ fragten wir, ob sie auch gleich noch unseren Unterbodenschutz wieder anbringen könnten. Alles kein Problem und nach Bezahlung, ein paar neuen Arbeitshosen und Schirmmützen waren beide Seiten glücklich und gingen ihrer Wege.

Unsere Helfer in der Not.

Wir hatten noch einen weiten Weg. Doch der verlief reibungslos mit kurzen Stopps zum Baden an Captains Grab und Fotos an der mittlerweile leider eingebrochenen Landzunge.

Captains Grab
Der Kangoo auf den Restern der Landzunge.

Den Campingplatz in Dakhla erreichten wir kurz nach Einbruch der Dunkelheit, genossen unser Abendbrot und gingen schlafen.

Die Karawane zieht weiter.
Schlecht geht es uns wirklich nicht.

Hoch auf 2120 m im Atlas und hinunter ins trockene Paradise Valley

Freitagmorgen ging es zu humanen Zeiten auf dem Zeltplatz in Marrakesch los. Wir wollten heute über den Atlas fahren. Ein kurzer Besuch auf dem anderen Campingplatz musste noch sein um alte Bekannte zu treffen und sich gemeinschaftlich deutsch über das Wetter zu beschweren. Denn so richtig weit weg musste man die gesteppte Jacke bisher noch nicht packen.
Unsere Fahrt ins Gebirge war entspannt und wunderschön. Unseren höchsten Punkt erreichten wir in 2120 m Höhe: Hier oben war es uns aber zu kalt und zu windig, also fuhren wir wieder etwas hinunter und pausierten in einem Café mit Panoramaterrasse um dort, die absolute Stille und den spektakulären Ausblick zu genießen. Da wir die einzigen Gäste waren, hatte der Wirt auch Zeit sich mit uns zu unterhalten (sogar auf deutsch „alles gut“) und meinte es hätte seit drei Jahren nicht geschneit und seit zwei Jahren nicht geregnet.
Nach einer etwas längeren Fahrt erreichten wir einen Campingplatz in Agadir und entschieden am nächsten Tag auch noch ins Paradise Valley zu fahren um uns die Naturpools anzusehen.

Auf unserem Weg hoch hinaus stoppten wir hier an der Moschee von Tinmal
Impressionen vom Atlas

Gegen 8.30 Uhr starteten wir am Samstag Richtung Paradise Valley. Eine dreiviertel Stunde später waren wir auch schon da, diesmal ohne Parkeinweiser. War auch nicht nötig, denn wir waren allem Anschein nach die ersten, die zu den Pools wollten. Leider hat sich unsere Vermutung vom Hineinfahren ins Paradise Valley auch bei den Pools bestätigt: kein Wasser. Auch hier hat es seit über zwei Jahre nicht geregnet, wodurch die Pools leer waren, allerdings nicht minder sehenswert. Wir kletterten noch ein wenig durch die Gesteinsbecken und machten uns dann auf den Rückweg. Am Auto entschieden wir uns noch einmal aus dem Tal nach oben zu fahren für einen schönen Ausblick.

Zurück in Agadir gingen wir noch einmal ausgedehnt einkaufen und machten uns dann auf den Weg zum Campingplatz in Richtung Tiznit.

Paradise Valley
Die leeren Naturpools vom Paradise Valley, sonst kann man hier baden gehen.
Auch vom Paradise Valley aus kommt man schnell auf 1200 m Höhe.

Alles gut, alles klar, alles Bio – Zwei Jahre Garantie

Heute ist Ruhe- und Waschtag: Die Autos bleiben stehen. Deshalb entspanntes Frühstück, Wäsche sortieren und etwas auf der faulen Haut liegen während die Wäsche wäscht. Darf auch mal sein.

Waschtag

Gegen 13 Uhr ließen wir uns ein Taxi rufen, dass uns ins Zentrum von Marrakesch bringen sollte. Dort angekommen nahmen wir einen kleinen Umweg über die Moschee zum Djemaa el Fna, dem Platz der Gehenkten. Dort tummelten sich Touristen wie auch Einheimische um Saft- und Trödelstände, Schlangenbeschwörer und Ständen mit Nüssen und Süßigkeiten.

Blick über den Platz der Gehenkten

Uns zog es jedoch zunächst in den Basar, ein Labyrinth aus allen möglichen Geschäften und Werkstätten. Anscheinend war eben Mittagspause, denn durch die engen Gassen drängelten sich zwischen vielen Menschen noch einmal genau so viele Mopeds und Mofas durch, natürlich mit hohen Geschwindigkeiten, denn zuhause wurde das Mittagessen kalt. Daher legten wir einen kurzen Stopp für Tee ein und beobachteten das Geschehen, inklusive Blick auf eine Moschee und über die Dächer der Stadt.

Nach unserer kurzen Pause ging es weiter zu Youssef dem Schuhmacher. Der macht nicht nur Schuhe sondern auch Gürtel, außerdem ist er Wächter eines Caches. Für Thorsten gab es daher einen neuen Gürtel und den alten repariert und Sascha bekam ein Cachesouvenir aus Kamelleder. Nach weiterem Schlendern durch die Basargassen, stellten wir fest, dass es hier wirklich alles gibt von Teekannen und Tischen über Gewänder und Gewürze bis hin zu Haieiern und exotischen Haustieren.

Der Unterschied zu anderen Basaren und Plätzen: Man wird nicht von jedem angequatscht. Dies geschieht erst zur Dämmerung, wenn der Djemaa el Fna sich wandelt. Neben Gauklern, Geschichtenerzählern und Glücksspielern stehen nun hunderte kleine Buden auf dem Platz die verschiedenstes Gerichte zubereiten. Und damit startet der Wettstreit um hungrige Kunden. Jeder versucht mit Floskeln in den jeweiligen Sprachen der Touristen selbige in ihre Stände zu locken. Für uns Deutsche zählt offenbar, dass alles gut und alles klar geht, alles Bio ist und wir eine zweijährige Garantie bekommen. Einer bot ins sogar fünf Jahre Garantie. Auf was genau wissen wir leider auch nicht, aber das Essen war lecker. Also, alles gut!

Alles gut, alles klar.

Die Wasserfälle (fast) für uns allein

Auch heute drängelte uns nichts. Auf dem Plan stand Frühstück, der Abstieg zu den Fällen und der Rückweg zum Campingplatz in Marrakesch. Nach dem Frühstück im Restaurant des Zebras machten wir uns auf den Weg. Unten im Dorf angekommen legten wir einen kurzen Stopp am Affenfelsen ein. Beim Fotografieren wurde Thorsten auch mal mit einem Felsen verwechselt und schon saßen die Kleinen auf der Schulter, den Eltern machte das zum Glück nichts aus. Einen schönen Blick auf die Fälle gab es außerdem.

Auf dem Affenfelsen…
…mit Ausblick auf die Fälle.

Der weitere Abstieg schlängelte sich an kleinen Läden, Cafés, Restaurants und Gewürzverkäufern entlang. Ab und zu mussten wir Eseln Platz machen, die uns auf dem schmalen Weg vollbepackt entgegenkamen. Auch jetzt waren die Touristenbusse noch nicht vor Ort wodurch wir auf nur wenige Schaulustige trafen.

Der Weg nach unten zum Fuß der Fälle mit Cafés, Läden und Ständen.

Der Rückweg nach Marrakesch verlief ohne Probleme. In einem Großhandel füllten wir unseren Wasservorrat auf und bezogen dann wieder unser Lager. Für einen Teil des Teams ging es in die Stadt während der andere Teil einen ruhigen Abend auf dem Zeltplatz verbrachte.

Zurück zum Zebra

Nach einer etwas ausgedehnteren Nacht starteten wir ganz entspannt in den Tag: Ein schönes Frühstück mit frischem Baguette in der Sonne. Der Tag ging ebenso gemütlich weiter, es wurde sich gesonnt, gelesen, Berichte geschrieben und sich mit Nachbarn von Zuhause unterhalten. Die Welt ist ein Dorf und die Deutschen verschlägt es überall hin.

Unser Campingplatz Le Relais de Marrakech am Morgen, endlich auch mal mit Sonne

Gegen Mittag packten wir zusammen und verabschiedeten uns von Marrakesch. Doch der Abschied ist nur von kurzer Dauer, denn morgen kommen wir schon wieder.
Unser Weg führte uns gen Osten nach Ouzoud zu den Wasserfällen und dem Camp Zebra.

Der Weg nach Ouzoud führt meistens über Land.
Viehtransport etwas anders, natürlich zweietagig

Dort angekommen gab es jetzt endlich den ersten typischen marokkanischen Tee und die erste Tajine. Vorher hatte es sich einfach noch nicht ergeben.

Endlich: Marrokanischer Tee

Danach gingen wir ins Dorf hinunter und schauten uns die Wasserfälle von Ouzoud von oben an. Alle Touristenbusse waren zum Glück bereits abgereist, wodurch wir die Aussichtspromenade so gut wie für uns allein hatten.

Ouzoudwasserfälle

Am Abend gingen wir ins Camp zurück zum Abendbrot im campeigenen Restaurant mit Feuerstelle. Zwischendrin holte der Campbesitzer alle raus um einen Kometen zu beobachten, was hier oben auf dem Berg ohne viel Lichtverschmutzung umso beeindruckender war.

Zurück im Camp nach dem Essen.
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